Gesundheit

Das zweite Leben - so funktioniert Organspende

Wissenswertes über die Organspende

Es gibt zu wenig Organpaten.
(Quelle: Tim Reckmann_pixelio.de)
GDN - Manche Menschen feiern ihren zweiten Geburtstag, weil sie ein neues Herz oder eine neue Leber bekommen haben. Leider gibt es immer noch zu wenig Spenderorgane. Woran liegt das, und mit wem kann man über das Thema Organ- und Gewebespende kompetent sprechen?
1967 wurde in Kapstadt einem 55 Jahre alten Patienten ein neues Herz transplantiert. Das Herz wurde von seinem Körper nach achtzehn Tagen abgestoßen. Durch immer währende Weiterentwicklung in der Medizin, vor allen Dingen in der immunsuppressiven Therapie, gibt es eine weitaus niedrigere Abstoßungsrate. Immunsuppressiva sind Medikamente, die positiv auf das Immunsystem wirken. Laut dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) stehen die Todesfälle aufgrund von Abstoßungsreaktionen bei elf Prozent in den ersten drei Jahren im Vordergrund. Doch nicht immer müssen es lebensbedrohliche Umstände sein, um ein Spenderorgan zu erhalten.
Wofür steht die Organ- und Gewebespende?
Es gibt eine Menge lebensbedrohlicher Erkrankungen wie beispielsweise Schädigungen des Herzens oder der Leber, die im Laufe der Zeit zu einem Organversagen führen können. Menschen stehen dabei oft zwischen Leben und Tod. Doch es gibt auch Erkrankungen, die weniger dramatisch Verlaufen aber trotzdem die Lebensqualität stark einschränken. Dazu gehören zum Beispiel Schädigungen der Hornhaut. Wird durch einen Unfall die Hornhaut beschädigt oder entsteht eine Trübung der Hornhaut durch eine Erkrankung, kann eine Hornhautspende wieder neue Sehkraft geben. Angeborene Herzklappenfehler können Kindern und Jugendlichen wieder neue Kraft geben. Spenderherzklappen wachsen in der Regel mit, nicht aber die künstlichen.
Wofür steht die Angst vor der Organspende?
Immer wieder gibt es in den Medien über Manipulationen rund um die Organ- und Gewebespende zu hören. Die Angst vor der Hirntoddiagnose kommt noch hinzu. Die Unsicherheit ist bei vielen Menschen sehr groß. Die Angst ist nicht einfach zu ignorieren. Deshalb ist eine kompetente und qualifizierte Aufklärung von Nöten. Die Aufklärung beginnt nicht erst bei den Ärzten im Krankenhaus, wenn der Tod eines Angehörigen festgestellt wurde, sondern schon wesentlich früher. Es gibt einen sogenannten Ethikrat, der mit 26 Mitgliedern unter anderem medizinische ethische Ansätze diskutiert. Nur wer sich mit den eigenen Ängsten auseinandersetzt, reflektiert und sich gut informiert, kann für sich und andere eine Entscheidung treffen.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird qualifizierte Unterstützung leisten, wenn es um die Fragen der Organ- und Gewebespende geht. Nach einer Umfrage der BZgA sind 81 Prozent der Menschen in Deutschland positiv gegenüber der Organspende gestimmt. Davon besitzen aber nur 32 Prozent einen Organspendeausweis. Jeder, der noch unsicher ist, ob die Organ- und Gewebespende in Frage kommt, sollte sich genauestens informieren. Denn einige Unsicherheiten können aus dem Weg geräumt werden, durch entsprechende Gesetze, die verschärft werden wie zum Beispiel die Diagnose Hirntod. Wer sich für die Organ- und Gewebespende entscheidet, entscheidet sich für einen entlastenden Weg in derzeit schwierigen Zeiten.

weitere Informationen: https://www.bzga.de/infomaterialien/antworten-auf-wichtige-fragen/organspende-antworten-auf-wichtige-fragen-deutsch/

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