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Wenn Strom zum Luxus wird

DIE LINKE.BAG Hartz IV


(Quelle: pixabay )
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GDN - Im Jahr 2020 steigen die Strompreise in Deutschland im Schnitt um 5,5 %.

Allein im Jahr 2018 ging in 344.000 Haushalten das Licht aus, da die Menschen ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen konnten. #
Im Jahr 2020 steigen die Strompreise in Deutschland im Schnitt um 5,5 %.

Allein im Jahr 2018 ging in 344.000 Haushalten das Licht aus, da die Menschen ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen konnten. Es ist davon auszugehen, dass die Erhöhung des Strompreises dazu führen wird, dass sich diese Zahl weiter erhöht.

Besonders stark von Energiearmut sind Menschen betroffen, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind, oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Für sie wird Strom zu einem Luxusgut, dass sie sich kaum noch leisten können.
Robert Schwedt, Mitglied im SprecherInnenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Hartz IV, meint dazu: “Eine Wohnung ohne Strom, ist nach gängiger Rechtsprechung unbewohnbar.

Es gibt kein Licht, meist auch kein warmes Wasser und keine Heizung, der Kühlschrank kühlt nicht mehr, das Telefon funktioniert nicht und in der Regel können auch keine warmen Mahlzeiten mehr zubereitet werden. Wer einmal ausprobieren möchte, wie es ist ohne Strom leben zu müssen, soll einfach mal alle Sicherungen im Stromkasten ausschalten. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Selbstversuch spätestens dann endet, wenn der Akku vom Handy leer ist, oder man duschen möchte.“

Warum wird der Strom teurer?
Weit über 50 % des Strompreises setzt sich aus Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen.

Einer der größten Brocken, neben den Steuern in Höhe von knapp 23 %, ist hierbei die EEG-Umlage, die im Jahr 2019 alleine schon 21 % ausmachte.

Diese Umlage soll jetzt noch einmal um 5,5 % erhöht werden.

Zur EEG-Umlage muss man wissen, dass diese nicht von allen gezahlt wird, sondern sich die Industrie, die besonders viel Strom verbraucht von dieser Umlage weitgehend befreien kann.

Aus ökologischer Sicht, ist die EEG-Umlage natürlich sinnvoll, da mit ihr erneuerbare Energien finanziert und gefördert werden.
Leider wird hier jedoch nach dem Motto verfahren, die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Dabei wäre es viel wichtiger, die großen Stromverbraucher für die Energiewende zur Kasse zu bitten, als die Haushalte, die ohnehin wenig Strom verbrauchen, weil sie sich diesen kaum leisten können.

Marcel Nowitzki Mitglied im SprecherInnenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Hartz IV äußert sich dazu wie folgt: “Es ist ein Teufelskreis, Menschen die auf Grundsicherung angewiesen sind, oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, haben kein Geld sich moderne Geräte anzuschaffen, die weniger Strom verbrauchen.
Dadurch steigt ihr Strombedarf, was dazu führt, dass sie mehr Geld für Energie ausgeben müssen. Was wiederum dazu führt, dass sie Stromschulden anhäufen, bis irgendwann das Licht ausgeht.

Nicht die Konzerne sollten von der EEG-Umlage befreit werden, oder sich durch Tricks von der Steuer befreien können, sondern es müssten die Menschen von den Steuern, Abgaben und Umlagen befreit werden, die sich ihren Strom vom Mund absprachen müssen.“

Es ist wohl als Wunschdenken zu betrachten, dass die Regierung einsieht, dass Strom ein Menschenrecht ist, Stromsperren verbietet, und endlich einen Sozialtarif einführt um die Menschen zu entlasten die Grundsicherungsleistungen beziehen oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten.
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